Betriebssysteme - von am Donnerstag, Juli 27, 2006 22:28 - 0 Kommentare

Angriff der Klone!

Vor kurzem habe ich VMware™ Workstation 5.5.1 gekauft, um Erfahrungen mit dieser Virtualisierung zu sammeln und um die für Tests benötigte Hardware zu reduzieren.

Mit dieser Software können sogenannte Virtuelle Maschinen (VM) erzeugt werden, die anschließend ihre Aufgaben isoliert ausführen. In jeder VM läuft ein eigenes Betriebssystem, welches von der Virtualisierung gar nichts zu wissen braucht. Dabei können auch gleichzeitig unterschiedliche Betriebssysteme eingesetzt werden. Die Sprachweise ist, dass die Software VMware auf einem „Host OS“ installiert wird und dann in den VMs „Guest OS“ ablaufen lässt. Der Zustand eines solchen Gast-Systems lässt sich dann „einfrieren“ und auch in eine neue VM übertragen (klonen).

Der Test von Installern oder von Browser-Kompatibilitäten sollte sich durch diese Farm an Testrechnern vereinfachen. Werden demnächst auch Tests mit verschiedenen Versionen des .Net Frameworks benötigt, oder mit verschiedenen JRE-Versionen?

Die Wahl des Gast Betriebssystems

Meine Wahl war, als Gast Microsoft Windows™ 98 SE in einer VM zu installieren. Die Gründe hierfür sind zum einen, dass dieses System schon recht stabil war, es jedoch noch nicht die Sicherheit von NT übernommen hat, was schon etwas Performance schluckt. Zudem sind die grundsätzlichen Hardware-Anforderungen von 98 recht bescheiden, was dem gleichzeitigen Betrieb mit meinem Desktop Betriebssystem entgegen kommt. Und schließlich ist dies eine der Supported System Configurations von Java™ 2 SE 5.0 (siehe http://java.sun.com/j2se/1.5.0/system-configurations.html).

Also VMware gestartet, „File NewVirtual Machine“ (englische Menüs) geklickt (oder das Icon auf der „Home“-Seite) und den Assistenten gestartet. Bei der Wahl von „Windows“ konnte gleich die Version „Windows 98“ gewählt verden. Noch ein paar Dialoge und man hat seine neue VM. Diese kann jetzt gestartet werden, wobei als erster Schritt das Betriebssystem installiert wird.

Wenn die Windows 98 CD eingelegt ist, erscheint nach kurzer Zeit das Startmenü. Nach einigen Schritten wird man plötzlich konfrontiert mit der Ankündigung eines Neustarts und der Aufforderung, die Windows 98-Startdiskette in Laufwerk A: einzulegen. Aber was ist diese Startdiskette und wie kann man sie erhalten? Windows 98 besteht doch nur aus dem Handbuch und der bootfähigen CD! Im Handbuch steht, wie nach der Installation eine Startdiskette für Notfälle erstellt werden kann.

Wie wird dieses Henne-und-Ei-Problem gelöst? Eine kurze Suche im Netz führte zutage dass es noch mehrere Leidensgenossen gibt, die vor dem gleichen Problem stehen. Das Wissen um die „richtige“ Installation von Windows 98 ist also langsam geschwunden.

Die Lösung besteht darin, dass man vermeidet, in diese Sackgasse zu geraten. Gleich zu Beginn der CD-Menüs wird gefragt, ob man 1) von der Festplatte oder 2) von der CD starten will. Hier muss 2) gewählt werden, da auf der Festplatte noch kein Betriebssystem vorhanden ist.

Die nächste Frage lautet, ob 1) Windows Setup gestartet werden soll, oder 2) der Computer mit CD-Rom Unterstützung oder 3) der Computer ohne CD-Rom Unterstützung. Hier muss 2) gewählt werden, dann bootet die VM mit der CD-Rom als „Bootdiskette“ in ein DOS.

Man findet sich auf der Kommandozeile von COMMAND wieder. Der Befehl „VER“ gibt als Version „Windows 98“ aus.

Die (virtuelle) Festplatte muss mit dem Programm „FDISK“ in Partitionen aufgeteilt werden. Hier muss mindestens eine (aktive) DOS-Partition erstellt werden, die dann zum Booten verwendet wird. Zusätzlich können noch eine erweiterte Partition und darin logische Laufwerke angelegt werden. Um FDISK „richtig“ zu beenden, sollte man ein „Reset“ der VM durchführen. Die Warnung von VMware ist berechtigt, aber wir wissen jetzt, was wir tun.

Da die Festplatte jetzt gegenüber dem Bootvorgang vorhanden ist (nur noch ohne Windows), gibt es eine Fehlermeldung, dass kein Betriebssystem installiert sei. Nach einem Reset der VM kann über die Escape-Taste (Esc) das Bootmenü des virtuellen BIOS aufgerufen. Hier kann direkt das CD-Laufwerk angewählt werden.

Jetzt im Windows 98-Menü wählen 2) von CD, 1) Setup. Statt der Wahl, ob große Laufwerke unterstützt werden sollen und dem Wunsch nach einer Startdiskette erhält man die Möglichkeit, das virtuelle Laufwerk zu formatieren.

Der Rest ist dann wieder einfach. Übrigens empfiehlt die Installationshilfe von VMware, bei Windows 98 die Bootdiskette halt einzulegen und von dort FDISK und FORMAT zu starten.

Weiterführende Literatur

Bei Amazon.de finden sich einige interessante und hilfreiche Bücher zum VMWare Server und der VMWare Workstation. Einfach schmökern, aussuchen und kaufen.



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